Bäckerhandwerk im Aufwind: Neue Chancen für Auszubildende und Betriebe

Nach Jahren rückläufiger Ausbildungszahlen erlebt das Bäckerhandwerk in Deutschland einen bemerkenswerten Aufschwung. Im Jahr 2024 entschieden sich deutlich mehr junge Menschen für eine Ausbildung in diesem traditionsreichen Berufsfeld. Dieser positive Trend ist das Ergebnis gezielter Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes und bietet sowohl für Auszubildende als auch für Betriebe neue Perspektiven.

Gründe für das gestiegene Interesse am Bäckerberuf

Die steigende Zahl an Ausbildungsverträgen im Bäckerhandwerk lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

  • Verbesserte Arbeitsbedingungen: Viele Betriebe haben ihre Arbeitszeiten flexibilisiert, um den Beruf familienfreundlicher zu gestalten.
  • Internationale Auszubildende: Ein Anstieg an Auszubildenden aus dem Ausland bereichert die Branche und füllt offene Ausbildungsplätze.
  • Imagekampagnen: Initiativen wie „Back dir deine Zukunft“ des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks tragen dazu bei, das Berufsbild positiv zu besetzen.

Digitale Unterstützung durch den Azubi Campus

Ein zentrales Element der Nachwuchsförderung ist der im Januar 2025 gestartete Azubi Campus. Dieses digitale Lernportal bietet Auszubildenden:

  • Lernvideos
  • Übungsaufgaben
  • Prüfungsvorbereitungen

Diese Ressourcen ermöglichen eine flexible und praxisnahe Ausbildung, die den modernen Anforderungen gerecht wird.

Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz positiver Entwicklungen gibt es weiterhin Herausforderungen:

  • Berufswahl als Notlösung: Eine Umfrage der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zeigt, dass viele Auszubildende den Bäckerberuf nicht als erste Wahl sehen.
  • Forderungen nach besserer Vergütung: Die NGG fordert eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 200 Euro, um den Beruf attraktiver zu machen.

Empfehlungen für Betriebe

Um den positiven Trend zu verstärken, sollten Bäckereibetriebe:

  • Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, die auf die Bedürfnisse junger Menschen eingehen.
  • Digitale Lernangebote integrieren, um die Ausbildung zeitgemäß zu gestalten.
  • Transparente Karrierewege aufzeigen, die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens verdeutlichen.

Durch diese Maßnahmen können Betriebe nicht nur qualifizierten Nachwuchs gewinnen, sondern auch langfristig binden.