Tarifeinigung im Kfz-Handwerk Niedersachsen: Mehr Geld und Freizeit für Beschäftigte

Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Tarifparteien im niedersächsischen Kfz-Handwerk auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser bringt sowohl finanzielle Verbesserungen als auch zusätzliche freie Tage für die rund 50.000 Beschäftigten in der Branche.

Details der Tarifeinigung

Die Einigung sieht eine zweistufige Lohnerhöhung vor:

  • Ab 1. Juli 2025: 2,3 % mehr Lohn und 80 Euro mehr für Auszubildende
  • Ab 1. August 2026: Weitere 3,3 % Lohnerhöhung und zusätzliche 80 Euro für Auszubildende

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2027.

Einführung von Entlastungstagen

Erstmals wurde eine sogenannte “Entlastungskomponente” eingeführt. Beschäftigte können künftig wählen, ob sie statt einer finanziellen Auszahlung fünf zusätzliche freie Tage pro Jahr in Anspruch nehmen möchten. Dies soll die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern und der steigenden Arbeitsbelastung in Werkstätten entgegenwirken.

Reaktionen der Arbeitgeber

Der Präsident des Unternehmensverbandes des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen, Karl-Heinz Bley, bezeichnete die Einigung als “guten Kompromiss”. Er wies jedoch darauf hin, dass steigende Lohn- und Materialkosten voraussichtlich zu höheren Preisen für Kunden führen könnten.

Stillhalteabkommen bis Juni

Beide Seiten haben ein Stillhalteabkommen bis zum 3. Juni 2025 vereinbart. In dieser Zeit sollen organisatorische und administrative Schritte unternommen werden, um einen reibungslosen Übergang in die neue Tarifperiode zu gewährleisten. Warnstreiks oder andere Arbeitskampfmaßnahmen sind in dieser Phase nicht vorgesehen.

Die Tarifeinigung gilt zunächst nur für Niedersachsen. Ob andere Bundesländer ähnliche Vereinbarungen treffen, bleibt abzuwarten.